VEREINSJAHR 2023

Cannstatter Volksfestumzug

Mit sage und schreibe vierundzwanzig Reiterpaaren wurde der Umzug bestritten, voraus unsere Fanfaren. Im Festzelt gab es dann auch etwas groß zu feiern: Eine Kameradin hatte heute just an dem Tag Geburtstag! Das bekam schließlich auch die Kapelle mit und das ganze Festzelt sang ihr ein Ständchen!



Besuch bei unseren Umzugspferdehaltern

Es war zwar eine lange Fahrt, doch die schweren Kaltblüter des Landgasthofes & Kutschbetriebes „Zum Ross“ nehmen diese ja ebenfalls immer auf sich, braucht die Stadtgarde zu Pferd Stuttgart zuverlässige und umzugssichere Tiere bei den diversen Festumzügen.
Seit 2019 besteht die freundschaftliche Zusammenarbeit zwischen Garde und den Kaltbluthaltern in Hausheim bei Neumarkt in der Oberpfalz. Präsentiert sich die Stadtgarde auf Umzügen zu Pferde, braucht es Tiere, welche all den Trubel, die lauten Trommeln der Spielmannszüge, die vielen Lichter der Volksfeststände und die zahlreichen Menschen abkönnen. Damals, als Kavallerie noch als Waffe eingesetzt wurde, waren die Pferde darauf trainiert. Heutige Dressurpferde sind ohne Seduktion wieder deutlich näher an ihrem Fluchtinstinkt dran, würden bei so einen Umzug schnell durchgehen. Ein Kaltblut interessiert aber nichts dergleichen. Ob dort nun ein kleiner Hund kläfft oder eine große Trommel schlägt, das Tier bleibt ruhig. So organisieren Christina und Thomas Marx  bis zu 24 Pferde aus Bayern.
Authentisch wurde direkt nach der langen Anreise am späten Vormittag ein reines bayrisches Weißwurstfrühstück verspeist. Weißwurst mit süßem Senf, Brezen sowie frisch gezapftem Weizenbier. Diese Stärkung hat es nur für die zweieinhalbstündige Fahrt von Stuttgart gebraucht, anschließend stand eine äußerst gemütliche Treidelfahrt an. 
König Ludwig I. von Bayern wollte einen Transportweg für großes Volumen vom Main bis an die Donau. Während die damaligen Pferdewurwerke höchsten eine Tonnen laden konnten, waren die Treidelschiffe mit 120 Tonnen dabei. Dabei zieht das Pferd von Land aus das Schiff, verbunden durch ein Seil. Der sogenannte Ludwigskanal wurde 1846 fertiggestellt. Blöd nur, dass die industrielle Revolution mit ihren schnaubenden Lokomotiven in vollem Aufschwung war. Die Treidelpferde, welche die Schiffe Kilometer nach Kilometer entlang zogen, konnten mit der Eisenbahn nicht mithalten. So wurde der Treideltransport bis zum Ende des 19. Jahrhunderts immer mehr verdrängt.
Dennoch, die Stadtgarde zu Pferd Stuttgart genoss die gemütliche Fahrt, auf den stillen Wassern gezogen von Fritz, einem polnischen Kaltblut. Ohne Wind, ohne Wellen, nur das ruhige Arbeitstempo Schritt zog das Schiff lautlos durch den Kanal. Große Entspannung war es für die Gardisten an Bord, auch für den Fritz gibt es größere Anstrengungen. Entgegen der Meinung mancher Radfahrer ist es nicht wirklich schwer, solch ein tonnenschwere Schiff zu ziehen. Das konnten zwei Männer der Besatzung im höheren Alter ebenso.
Diese entschleunigende Treidelfahrt war für die Garde gerade richtig, am folgenden Sonntag sollte für sie der große Canstatter Volksfestumzug anstehen.
Wieder im Gasthof wurden die restlichen Kaltblüter auf ihren Koppeln besucht. Die schweren Pferde haben mehr als genug Auslauf auf der Kopper sowie eine anständige Behausung – und nun auch noch Gardisten mit viel Liebe im Gepäck. Das mögen auch diese Riesenbabys. Wenn das Tier seinen mächtigen Schädel einem in die Arme legen will, zerfließt dem Gardisten das Herz. Sie wurden gestreichelt und gekost bis die Hände völlig verdreckt waren. Trotz des massigen Exterieurs sind sie im Inneren äußerst gutmütig, ruhig und suchen die Nähe.
Dann war es Zeit für ein ordentliches, bayrisches Abendmahl. Dabei ist es geschickt, wenn der Gastwirt Metzgermeister ist, die Qualität ist deutlich zu schmecken und der Abend ist kameradschaftlich ausgeklungen.
Tag Zwei sollte ebenso entspannt sein, dennoch gab es keine Milch mit Cornflakes, sondern ein anständiges Frühstück mit Brötchen und Ei.
Der schwere Max und die schöne Gisa wurden für Planwagenfahrt gezäumt und eingespannt. Bei der Fahrt durch die Umgebung des beschaulichen Hausheim ist aufgefallen, wie sehr die einheimische Bevölkerung versteht mit Pferden umzugehen. Man fährt nicht in Beschleunigung auf seinem lauten Motorrad an den Tieren vorbei, man hupt nicht, das hilft sowieso nichts, man klingelt die Pferde nicht mit seinem Zweirad an. In Stadtumgebung wünscht man sich so ein Verständnis ebenso. 
So verlief die Fahrt für die Garde entspannt und bei idealem Wetter, wobei sogar eine kleine Strecke im Trab zurückgelegt wurde. Die Pferde wurden abgehängt, gelobt und eingestallt, die Garde bekam auch noch ein saftiges Mittagessen.
Im Sinne des Ausflugs, im Sinne der Freundschaft, Kameradschaft & Entspannung wurde der Ausflug abgeschlossen und die Fahrt ging Richtung der Stuttgarter Heimat. Wir werden dem Wunsch des Wirtes folgen und kommen sehr gerne wieder.


Rakozyfest in Bad Kissingen

Bad Kissingen mag etwas weiter entfernt sein, dafür hat die Stadtgarde ein ganzes Wochenende verbracht. Leicht zu sagen, wenn das Hotel ein Spa Bereich besitzt. Doch war man nicht zur Entspannung dort, sondern für den großen Festumzug im Zuge des Rakoczy-Festes!


300. Schäferlauf in Bad Urach

Zu diesem Jubiläum ist die Stadtgarde aus Stuttgart geladen worden. Mit 14 Reiterpaaren ritt man durch den bezaubernden Ort und Final in deren Stadion am Hang.


371. Corpsfeier

Polizeireiterstaffel, Ponyteam Biberach, Galou & Tapet, historische Bürgerwache Ehingen, Fahnenschwinger, Abordnungen der Bürgerwehren und zur Begrüßung Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper. Wir danken all diesen Mitwirkenden für eine gelungene 371. Corpsfeier!


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