VEREINSJAHR 2025

Landesreitschule Marbach zum Winter

Im Sommer konnte man noch strahlendste Sonne in Marbach genießen, nun war es bitterkalt. Die Pferde müssen dennoch bewegt werden und so besuchte die Stadtgarde auch im Winter die Landesreitschule mit Lehrer Markus Lämmle. Ein Segen, die süßen und hervorragend ausgebildeten Pferde und der Reitunterricht. Vielleicht hängt das ja zusammen.

Man sagt, ein Experte sei man nach 10.000 Stunden Beschäftigung mit einem Thema, Markus hat sicher mehr. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm: Sein Vater war zu seiner Geburt in den 70er Jahren Betriebsleiter an unserem Reit- und Fahrverein Stuttgart. Im Jahrbuch hat der damalige Vorstand geschrieben: „Michael Lämmle — Sehr beliebt. Auch bei Damen. Vor allem bei Damen. Auch bei Herren. Auch bei Pferden. Womit die Reihenfolge ganz wäre. Ein Reitlehrer, der auch mal — Förster, bitte Spechten oder sonstwem zuhöhren, der auch mal Wege ritt, die unerlaubt waren. Weil da so schöne Stämme zum Springen lagen. Einmal Ritt Michael bei Regen. Richtigem Regen. Im Stall stellte er fest, daß sein Schlüsselbund während des Rittes gerostet war.“
In diesem Sinne konnte man vier Reitstunden an jenem Wochenende nach der Weihnachtsfeier und das gelernte mitnehmen. Das alles hat natürlich seine Preis, muss man doch jeden Morgen um 7:30 erstmal sämtliche Boxen ausmisten. Die Pferde sind ein Wärmepunkt in der Kälte. Und Sport ist das sowieso.

Essen immerzu bei der Frau Morgenroth, die beste Rahmsoße. Und die Kuchen. Alle selbstgemacht. Glücklicherweise hatte man noch zwei Springerle von der Weihnachtsfeier übrig, konnte damit die Backkunst aus Stuttgart zeigen.
Jetzt heißt es wieder warten auf diesen halbjährlichen reitereichen Höhepunkt.


Weihnachtsfeier 2025

Geschneit hat es zum 10. Dezember zwar noch nicht, aber Weihnachten kommt trotzdem. Vor der eigentlichen Weihnachtsfeier im Restaurant nebenan hat man zu zwölfen eine kleine Weihnachtsquadrille in Uniform probiert, Pferde aufgeräumt und ab zum Italiener. Bei Pizza und Pasta bekamen die Ohren Märsche aber auch Weihnachtslieder aus der Ventiltrompete zu hören. Nach dem Konzert des Trompetercorps schritt alsbald der Nikolaus mit seinen Engeln herein und verkündete die Wohltaten der Kameradschaft. Halleluja, aber der Krampus war ebenfalls anwesend und musste auch die ein oder andere Person schelten. Als Entschädigung hinterließ er Schokolade.

Die Woche zuvor hat ein kleiner Backausschuss unsere eigens geprägten Springerle gebacken, diese konnten wir nun auch genießen und rundeten damit das Vereinsjahr 2025 ab.


Volkstrauertag

Der kleine Trommler schlägt andächtig den Wirbel, die Kränze werden niedergelegt. Zum Guten Kameraden wurde der Toten und Opfer von Gewalt der Staaten gedacht.
Jährlich begleitet die Stadtgarde gemeinsam mit dem Bürgerlichen Schützencorps von Cannstatt den Stuttgarter Volkstrauertag. Zusammen mit dem Kolping-Chor Stuttgart sowie dem Orchester der Bundeswehr marschiert man zwischen den zahllosen Kerzen zum Ehrenmal. Zahllose Kerzen für die unzähligen Toten, welche seit Einführung des Volkstrauertages durch den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge 1919 bzw. 1922 zu beklagen sind.

Neben unserem Oberbürgermeister und Ehrenkommandanten Dr. Nopper sprachen auch zwei Schülersprecher. Jener Jahrgang, welcher in der derzeitigen Wehrdienstdebatte diskutiert wird. Den Opfer der Kriege gedenken, damit man es in zu Zukunft verhindern weiß.





Generalversammlung 2025

Bei der Generalversammlung wurde Laurin Mehrle zum stellv. Rittmeister im Range eines Oberleutnants gewählt. Mit dem 23-jährigen Schreiner und Pauker stellt die Stadtgarde die Weichen für die Zukunft. Nach dem 375-jährigen Jubiläum soll er den Stab aus der Hand von Rittmeister Wulf Wager übernehmen. Der bisherige Stellvertreter Erich ist ist als Beisitzer ins zweite Glied gerückt. Marisa Greiner wurde als Kämmererin und Stefan Radeck als Fähnrich im Amt bestätigt. Leon Kostenbader wurde als Jugendvertreter und Bernd Götz als Archivar in den Vorstand berufen. Für ihre außerordentlichen Verdienste wurde Marisa Greiner in den Rang eines Leutnants erhoben. Die Stadtgarde zu Pferd Stuttgart ist für eine erfolgreiche Zukunft gerüstet.


Cannstatter Volksfestumzug





Cannstatter Volksfestumzug

Eines der zwei großen Veranstaltungen im Vereinsjahr, der traditionsreiche Umzug zu unserem Volksfest! Zum ersten Mal seit vielen Jahren mit den Pauken voran, dahinter die Fanfaren, Rittmeister und die Reiter.
Es war ein Fest, vorangegangen war eine regnerische Woche aber zu diesem Sonntag hat es nochmal Sonne gegeben.

Oberbürgermeister Dr. Nopper gebührte heute eine besondere Ehre: Als unser Ehrenkommandant wurde seine Kutsche von der Stadtgarde begleitet.
Der Umzug verlief sauber, anschließen in eines der großen Festzelte und schließlich Fahrgeschäfte fahren und Kameradschaftspflege mit dem bürgerlichen Schützencorps von Cannstatt und Sigmaringen. Nächstes Jahr wieder!


Sommerkonzert in Schwäbisch Hall

Zum 75. Geburtstag der Salzsieder wurde das Trompetercorps der Stadtgarde zum 31. August 2025 nach Schwäbisch Hall geladen.
Ein schönes Wetter hat die Stadtgarde zu Pferd Stuttgart vom Bodensee mitgebracht um einen gemütlichen Geburtstag zu feiern.
Es wurden keine Wegstrecken für die Kameraden aus Hall gescheut, der Pauker und ein junger Trompeter reisten aus dem Urlaub von Friedrichshafen an und unterstützten ihr Trompetercorps, welches somit vollständig auftreten konnte.
Zehn Stücke wurden zum Besten gegeben, wobei Reiterfanfaren eine recht kurze Stücklänge aufweisen. Davor und danach konnte man bei Getränk und Schnitzelbrötchen den Hallern sowie den angereisten Musikern aus Crailsheim lauschen.
Tolles Wetter, gute Stimmung, viele Gäste bei szenischem Hintergrund mit den Fachwerkhäusern in Schwäbisch Hall.


Landestreffen in Bad Saulgau

Zum saulgauer Bächtlesfest hat die Bürgerwache Saulgau 1239 zum diesjährigen Landestreffen der historischen Garden und Wehren von Württemberg-Hohenzollern geladen.

Wie ein kleines Cannstatter Volksfest wurde dort aufgebaut, alles mit Fahrgeschäften und Fressständen mit süßen und deftigen Speisen. So wurde im Festzelt erstmal was nach der langen Anreise getrunken. Man mag es kaum glauben, doch eine Maß bekommt man hier für 4 Euro weniger als in der Heimat auf dem Volksfest.
So konnte man zum großen Zapfenstreich auf den Sportplatz einmarschieren, genoß den Sonnenuntergang und die vielen Musikanten. Es ist ein beeindruckendes Bild, steht ein Fußballplatz voll mit bunten Uniformierten.
Auch beeindruckend war das anschließende Feuerwerk, Bad Saulgau zeigt, was es zu bieten hat.

Schließlich ab ins Festzelt, die Kameradschaftspflege hat bei so einem Landestreffen immerzu hohe Priorität. Es ist selten, dass man alle befreundeten Kameraden unter einem Dach findet. Da ist es gerade geschickt, wenn die Band im Festzelt nach Mitternacht einpackt, keine Getränke mehr ausgeschenkt werden, aber die Kameraden einfach mit ihren Instrumenten noch ein paar Banger spielen.
Noch etwas zur Gastfreundschaft: Unsere Freunde vom @schuetzencorpsvoncannstatt  kennen einen jungen Saulgauer. Dieser kennt einen gestandenen Saulgauer, dieser hat seine nicht anwesende Nachbarin angerufen und schon hatte man einen Stellplatz für den Camper. Besser geht es nicht.

Nach wenig Schlaf wurde geweckt zum Feldgottesdienst, die Ministranten müssen noch das Marschieren üben. Die beiden Geistlichen müssen was richtig gemacht haben, wenn die Kameraden bei der Kirchenmusik mitklatschen. Kommandantentagung mit vielen Reden, derweil durften die eingetroffenen Reiter die Fahrgeschäfte ausprobieren.
Dann war der Spass vorbei, ab aufs Pferd, Aufstellung zum großen Festumzug. Und wieder konnte man eine schöne Stadt bewundern, Oberschwaben hat genug zu bieten. Stuttgart hat aber seine Trompeter mitgebracht und den Zusehern hat dies gefallen. Es war wieder ein Sport, vor der langen Rückreise war man im Festzelt gut bewirtet. Und die Jugend konnte nochmal Boxauto fahren.


Historisches Zeltlager in Schwäbisch Hall

Drei junge Reiter sowie der Pauker  der Stadtgarde sind der Einladung des Siedershof gefolgt und haben sich aufgemacht nach Schwäbisch Hall.
Mitten im Kocher, dort wo früher das Brennholz abgefangen wurde, dort auf dem Grasbödele wurden zahlreiche Weißzelte aufgeschlagen um ein historisches Lagerleben zu feiern.

Herzlich wurde man empfangen, die Standarte wurde aufgestellt, das Zelt eingerichtet. Nach Begrüßung der anderen Wehren aus Ellwangen und Bad Mergentheim wurde essen gefasst. Gaisburger Marsch, einfach zubereitet über dem Feuer. Ein hällisches Unwesen kam zum Fassanstich und es wurde Kameradschaftspflege betrieben. Karten spielen, Anekdoten erzählen, singen, tanzen. Bis spät in die Nacht, man hat sich vor dem harten Bett gescheut.

Schon alleine deswegen war es eine hervorragende Idee der Siedeknechte. Wenn man die Kameraden der anderen Garden und Wehren sieht bringen die Veranstaltungen auf welchen man sowieso ist gleich viel mehr Freude.
Mit dem Sonnenaufgang war auch schon der Schlaf vorbei. Kirchenführung, Café, dann anatolische Kulinarik von einem jungen Siedersknecht empfohlen, Mittagsruhe und schließlich eine Stadtführung. Hätte Stuttgart ebenfalls nur eine Bombe ins Rathaus bekommen wäre die Landeshauptstadt sicher genauso schön. Eine wunderschöne Stadt, durch den Reichtum auch bestens erhalten. Heute noch bekommen Nachkommen der Siedersfamilien eine staatliche Rente.
Nicht zuletzt kam ein weiterer Stuttgarter zu Besuch: Der Ministerpräsident von Baden-Württemberg hat sich auf dem Weg zum Freilichttheater noch unser historisches Lager angesehen. Der Frau Kretschmann hat es deutlich gefallen.
Ellwangen durfte nun den Fassanstich wagen, Bad Mergentheim brachte drei weitere. Das Ende der Nacht verbrachte man im Kocher. Schwimmen kann man darin allerdings eher weniger.


Besuch bei Baden-Galopp

Vor zwei Jahren hat die Stadtgarde zuletzt den Pferderennsport besucht. Damals wie heute: Monetär lohnt sich das ganze weniger, aber es zaubert allen ein Lächeln ins Gesicht.
Unglaublich, wie die Tiere schwitzen. Absoluter Hochleistungssport hier in Baden. Dabei ist die Statur der Reiter von Vorteil. Sie sind gebaut wie Balletttänzerinnen: Schmale Hüfte, schlanke Beine, geringes Gewicht von kaum über 60 Kilo. Allerdings sind sie im Gegensatz nicht hoch, sondern sehr klein gewachsen. So stehen sie optimal in den kurzen Steigbügel.
Dennoch, die Tiere sind Hochleistungssportler und wie beim Menschen ist die Halbwertszeit nicht sonderlich hoch, das muss man im Hinterkopf behalten.
Deshalb ist viel Geld im Spiel: Mit vielen Tausend bis Zehntausend Euro sind die Rennen dotiert.
Wir haben derweil unser Glück versucht. Wenn man allerdings auf Outfits und Fellfarben setzt, braucht keinen Gewinn erwarten.
Dieser Verlust musste zum Abend noch ausgegeben werden. In der Alten Brauerei im badischen Weingarten wurden exotischste Fleischarten auf einem heißen Stein zum selber Braten serviert und das aus einem einfachen Grund: Der jahrhundertealte Bau ist selbstverständlich im Bauschutz und besitzt für über 300 Plätze eine 12 Quadratmeter große Küche. Während also die Gäste ihr Fleisch selber zubereiten, kann man in der Küche abspülen. Auch ein Erlebnis. Aber die Köche haben gut gekocht.
Ein sonniger Tag, ideales Wetter für große Hüte, Sekt und Pferdewetten. So hat man sich auch diese Sparte des Pferdesports angesehen und sich dabei mindestens amüsiert.


373. Corpsfeier

Eine fantastische 373. Corpsfeier liegt hinter uns. Dieses Mal haben wir unsere Traditionsveranstaltung in zwei Teile gegliedert. Zuerst der Einmarsch, angeführt von der Bürgerwache Mengen, gefolgt von Abordnungen einiger Traditionswehren aus dem Ländle. Dann die Abnahme der Ehrenformation durch den Rittmeister. Es folgt eine sehr sauber gerittene Uniformquadrille unserer Jugend. Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper wurde zum Ehrenkommandanten der Stadtgarde ernannt. Nun folgte ausgezeichnete reiterliche Darbietung der Show-Pferde Allgäu. Ein meisterlich gerittener Pas de deux, eine fantasievolle Einhornnummer, Working Equitation und spanische Impressionen. Unsere Freunde von den Fahnenschwingern Konstanz zeigt ihr wahrhaft meisterliches Können und auch unser Trompetercorps, unterstützt von den Tübinger Freunden glänzte musikalisch mit seinen Darbietungen. Die Kostümgruppe "Zylinder und Pompon" zeigten historische Kleidung Stuttgarter Bürgerinnen und Bürger aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Vier Reiterinnen zeigt eindruckvoll, wie eine Vielseitigkeitsprüfung geritten wird. In der Pause und nach den Vorführungen war Zeit und Gelegenheit für den kameradschaftlichen Austausch und für einen Plausch bei Kaffee und Kuchen oder einem ordentlichen schwäbischen Buffet.


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